Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Montag, 30. Juni 2014

Mal nicht im Ludus



Lucia hat sich frühzeitig aus dem Ludus geschlichen, sogar den Nebeneingang benutzt. Sie wollte sich endlich um eine Sache kümmern, doch nie kam sie wirklich bis zum Hafen runter, entweder kam ein Kaufinteressent nach dem anderen, einfach nur Besuch oder Beschwerden über das Wachpersonal des Ludus.
Doch heute rannten die meisten zu diesem Duell der Rarii, Lucia verzichtete darauf, in ihren Augen benahmen sich zwei gestandene Rarii, wie zwei hitzköpfige Rekruten, und das auch noch öffentlich.
So steht sie unten direkt am Vosk, hier und da redeten Gruppen von Hafenarbeiten, verrichten ihre tägliche Arbeit, Fremde steigen von den Schiffen oder verlassen die Stadt.

Und sie hatte Glück, Egil, der Nordmann rennt ihr vor die Füsse.
Sie hatte Egil kennengelernt vor einiger Zeit im Badehaus, sie war allein dort und dann taucht dort dieser fremde grosse Mann auf, gladiatorengleich. Lucia und ihr Handtuch waren ab sofort unzertrennlich. Trotzdem sie spürte, dass seine Augen begierlich auf ihr ruhten, kommt es zu einer interessanten Unterhaltung. Egil war zurückhaltend, fast schüchtern und in seiner Einfachheit symphatisch, ehrlich.
Und nun hört sie von den Vorwürfen gegen ihn, hört, er soll verhaftet und vielleicht sogar getötet werden. Egil, der Egil? Er soll Freie Frauen angegriffen und randaliert haben? Doch wirklich zu Schaden gekommen ist ja keine, und Lucia sieht natürlich Parallelen zum Fall Lomerus. Auch da reichten die Anschuldigungen von freien Frauen, um ihm dem Eid auf den Heimstein zu verwehren. Und Lucia wusste ja, dass manche freie Frau in Victoria es an Respekt vor Männern mangeln liess, und dann am liebsten zum Ersten Schwert oder gar dem Prätor rennen, und sich dann beschweren,  da sie die logische Konsequenz ihres Verhaltens nicht tragen wollen.

Egil ist wie immer freundlich und zurückhaltend, ungesehen begeben sie sich an einen ruhigen Ort und Egil erzählt ihr seine Version der Dinge. Er erzählt ihr auch von Aurora Aristomenes, welche ihn einen Bosk nannte, den eigenen Landsmann. Natürlich lässt ein Mann sich nicht von einer Frau so beschimpfen, und randaliert habe er auch nicht.
Lucia selbst würde es noch nicht mal wagen, auch wenn sie vielleicht Gründe hätte,  ihren eigenen Gefährten zu beschimpfen, geschweige denn einen Fremden.
Sie verspricht Egil mit dem Prätor über diese Sache zu reden, vielleicht hat Quintus einen Rat, vielleicht sollte Egil sich stellen, um Stellung zu beziehen und die Vorwürfe aus dem Weg zu räumen..doch Lucia ist nicht sehr optimistisch, Egil ist Nordmann, heimsteinfremd, und dem Rechtssystem in Victoria traut sie auch nicht.

Auf dem Weg zurück in den Ludus erfährt sie von einem Schwerverletzten in der Taverne und von dem Ausgang des Duells von Sergius und Valerius. Zum Glück gab es dort doch keinen Toten.



Donnerstag, 26. Juni 2014

Ein Tag wie jeder andere?









An diesem Morgen fühlt sie sich erschlagen und matt, entgegen ihrem sonstigen Naturell. Doch die vergangenen Tage und Ereignisse fordern nun ihren Tribut. Dazu kamen die Auseinandersetzungen mit der Schneiderin und auch der Streit gestern mit Wachmann Vicar. Und das zerrüttete Verhältnis zu ihrem Bruder Illarion lastet schwer auf ihrer Seele, sie muss endlich lernen damit zu leben, dass sie keinen Bruder mehr hatte, zu sehr hatte er sie verletzt, zu tief die Wunde, welche wohl niemals heilen würde.

Immerhin hatte sich ein Schreiber gemeldet, offenbar hat es sich in der Unterstadt herumgesprochen, dass das Haus Crispus einen Buchhalter sucht. Colmar aus Hochburg, so stellt er sich vor, ohne Habe und ohne Heimstein und dankbar für den Broterwerb. Man verhandelte den Wochenlohn und Colmar macht sich sofort an die Arbeit.
Der Händler der zwei neuen Sklavinnen 328 und 329 brachte die Papiere vorbei und Lucia zermartert sich ihr Gehirn wegen des Mitbringsels zu dem Fest der Masken im Hause Aelius. Dekadent sollte es sein, so Araneus. Der Ludus war natürlich bemüht, dem Wunsch nachzukommen, zumal man eine Verbindung zwischen Araneus und Gaius Schwester Tiberia anstrebt.

Am Nachmittag trifft Lady Milena aus dem Haus Aelius ein, sie möchte über Tiberia sprechen und zu Lucias Freude begrüsst sie die eventuelle Verbindung beider Häuser.
Beide Frauen nehmen im eigenen Sinne nur das wahr, was sie wahr nehmen wollen. So interpretiert Milena Araneus Frage nach dem Befinden Tiberias als grosses Interesse an dieser. und da Tiberia auf dem Heimweg von einem Essen in dem Hause, die Gefährtenschaft zwischen ihr und ihm ansprach, nicht unbedingt im positiven Sinne, aber immerhin, so meinte Lucia herausgehört zu haben, dass Tiberia natürlich hin und weg war. Schliesslich ist Tiberia nicht dumm, und eine Chance von der Händlerkaste in die Rote Kaste zu wechseln bekommt man nicht all zu oft.
So beschliessen Milena und Lucia, dem jungen Glück etwas auf die Sprünge zu helfen, Manches brauchte eben etwas Starthilfe.

Am Abend gönnt sie sich ein entspannendes Bad, doch der Zustand hält nicht lange an, Vicar und Tiberia tauchen unten vor dem Bad auf und scheinen etwas irritert, weil Lucia gebadet hat, und das widerum irritierte Lucia.
Vielleicht sollte sie einige Zeit verreisen und das unmoralische Angebot des Rarius einfach annehmen.
Doch das war ein Schritt, welchen sie tief in ihrem Inneren nicht vertreten kann, nicht jetzt, wer weiss das schon. Doch noch kämpft sie mit sich, alles würde sich ändern und ganz ungefährlich war das auch nicht. Aber vielleicht war es gerade das, was sie überlegen lässt, Ausser viel Arbeit hielt jeder Tag nichts bereit für sie, sie tat ihre Pflichten bis zur Erschöpfung, doch sie selbst ist da irgendwo zwischendrin verschwunden.

Mittwoch, 25. Juni 2014



Eintrag im Gaius-Tagebuch:

Gehe nur noch in den feinsten Häusern ein und aus. Etwa bei Caius Aelius. Brauchte einerseits das amtliche Okay von ihm für die Spiele. Hatte seiner Schwester – steiles Gerät übrigens – zugesagt, Priscus für sie kämpfen zu lassen, der neue Champion ist nun aber Vedius. Die Aelier werden ihn mal ansehen. Dazu kam, dass Tasdron die Spiele mit 1 Gold finanziert, weil ich ihm versprach, ihn gut aussehen zu lassen. Ließ mir freie Hand wegen der Kriegerhäuser, denn die Geschichte ist die: Voskpiraten greifen die Liga an, und Victorias Führer entsendet Truppen, die die Piraten abschlachten. Das sollen die in der Arena zeigen, und Vedius stellt die Aelier dar. Entsendet von Tasdron. Werden sich die anderen Häuser wohl in den Arsch beißen, aber ist dann halt so.

Sprachen dann noch samt Lucia und Caius Mutter Milena über dies und das. Und er sagt, wie gut es uns doch allen geht und nicht auszudenken, wenn jenes oder welches geschieht. Und ich sag, wie schrecklich das wäre und so weiter und man sich insgesamt dann ja total neu sortieren müsse, zum Beispiel so und so, aber zum Glück ja alles in Ordnung ist. Und er so, ja, schlimm, was so alles passieren könne, und er müsse ja noch mal hier und da reden, und ich sag noch: Ja, beim Puppenspiel darf der Spieler ja nie sichtbar sein, sonst geht die ganze Illusion flöten - und ein Tonklumpen weiß ja erst, dass aus ihm ein Kunstwerk werden kann, wenn die Hände des Künstlers ihm seinen Weg dorthin deuten… Mehr schreib ich hier besser nicht.

Das Wichtigste aber war: Er hat nach Tiberia gefragt, wo die denn sei, und ich hätte mich in den Arsch beißen können, sie nicht mitgenommen zu haben. Caius Aelius interessiert sich für Tiberia!!!

Notiz: Sie braucht dringend ein rotes Kleid. Am besten hochgeschlitzt.

Montag, 23. Juni 2014

Ein guter Tag




Lucia und der Heiler Lomerus machen sich auf den Weg zum Prätor, da dieser ja mit den Ermittlungen wegen dieser Vorwürfe gegen den Heiler beim Heimsteinschwur beauftragt worden ist.
Vielleicht lief das alles für Lucias Geschmack zu glatt, aber es lief glatt. Der vielbeschäftigte Prätor war geschmeidig, verständig und Lucia ist beeindruckt. Hatte sie bisher gedacht, er hätte doch besser Freibeuter werden sollen.

Lucia ahnte, dass es nicht nur um die Beschwerden zweier Freier Frauen wegen ungebührlichem Verhalten gehen konnte, die dritte war zu dem Zeitpunkt eh heimsteinfremd, stand also auch nicht unter dessen Schutz.
Irgendwas viel Grösseres ging vor, sie konnte es nur noch nicht greifen und eigentlich wollte sie mit all dem auch nichts zu tun haben, doch führte manches eben auch immer wieder zum Ludus, so dass sie , ob sie wollte oder nicht aufmerksam sein musste.

Aurora Atticus war da und man vereinbart wegen der aufgefundenen Sklavin, diese anzukaufen, nur musste zunächst erstmal deren Wert ermittelt werden. Und diese spricht ständig von ihrem Herrn, der verletzt sein könnte ein älterer, etwas fülliger Baumeister soll er sein. Lucia würde, wenn die Heilerin Seraphina sie, wie angekündigt heute besuchen würde, diese mal darauf ansprechen, ob vielleicht ein Mann, auf den die Beschreibung passt, sie wegen seiner Verletzungen aufgesucht hat.

Lucia s Versuch in der Unterstadt nach einem verarmten Schreiber für Gaius zu suchen scheitert, da sie vor lauter Gedrängel keinen Schritt weiterkam, wie verstopft waren die Strassen (Untersim voll). Als sie dann noch ein Schrank von einem Mann mit Brustbehaarung und rotem Kopfhaar fast umwälzt, gibt sie es auf, um zurück zum Ludus zu gehen. Stand dann da wieder dieser Schrank, ein Nordmann, wie sie ihn noch nie gesehen hat. Wachmann Vicar war dagegen nur ein Kommödchen. Da nun ja auch Rarius Ben nicht mehr den Ludus bewachen konnte, war der ja befördert worden, um in der Unterstadt für Ordnung zu sorgen, spricht Lucia den Nordmann einfach an, 'Du bewachst den Ludus, 1 Silber die Hand, Essen, Schlafen, Sklaven frei'. Der Nordmann wollte dann darauf zurückkommen, so sagte er, um mit ihrem Herrn zu sprechen, und  liess Lucia etwas verdutzt zurück,

Zwischendurch war auch Sergius Atticus vorm Tor und schien sehr ungehalten, Lucia bekam nicht allzuviel mit, da der Nordmann Corin sich mir ihr über die Sklavin Giani unterhielt, welche am Nachmittag nackt, aber als freie Frau den Ludus verlassen hatte.
Am Ende des Tages geht Lucia noch einmal in den Keller zu den Sklaven, Hausheiler Lomerus sitzt dort am Tisch mit  Pavidus, dessen Oberkörper grün und blau ist, weil er wohl zunächst erstmal gegen sein Schild gekämpft hat. Sie setzt sich schliesslich dazu. Man redet über den bevorstehenden Kampf, schliesslich wurden jetzt schon grosse Wetteinsätze getätigt und es geht um viel viel Silber, und Lucia ist ständig hinterher, dass Pavidus trainiert.

 Lucia sucht noch immer nach einer Freien Frau für deren Ehre Pavidus kämpfen könnte, sowas macht sich immer gut und würde das Volk zum jubeln bringen und gleichzeitig zu Tränen rühren.
Gladiator Vedius kommt vom Training dazu und Lucia wurde Zeuge, als der angehende Mann in Pavidus die Vorherrschaft übernimmt. Nach einer Beleidigung seitens Vedius bietet Pavidus diesem die Stirn, setzt alles auf eine Karte und nutzt den Moment, da Vedius nicht damit rechnet und haut ihm seine Faust ins Gesicht.
Die Fronten waren geklärt, Pavidus hatte sich endlich Respekt erkämpft da unten im Gladiatorenkeller zwischen all den Muskelmännern. Gladiator Calum kam schliesslich auch noch dazu und spann in einer Unterhaltung mit Pavidus ein bischen Gladiatorengarn.



Sonntag, 22. Juni 2014

Dieses und Jenes



Lucia hatte ein langes Gespräch mit Valerius, bei dem ihr und vielleicht auch ihm einige Lichter aufgegangen waren. Sie hatte nun mehrfach gehört, dass da irgendwelches Gerede im Umlauf ist. Letztendlich amüsierte sie es, dass man es in Victoria wohl verwerflich findet, dass es im einem Sklavenhaus Holzwände mit rostigen Ketten gibt, unter anderem einen Raum, welcher etwas gemütlicher ausgestattet ist, als die übrigen im Haus. Und das in einem Sklavenhaus!!!!!

Ja, die Käufer von Sklavinnen haben dort die Möglichkeit ihre Ware vorher mal zu testen, und ja, es ist vielleicht auch mal ein Rückzugsort, weil abschliessbar, um ungestört zu sein, mit wem auch immer.
Und ja, es kommt schon mal vor, dass sich eine Freie Frau vor einem Kampf mal einen Gladiator genau ansieht, wie detailliert auch immer, das entscheidet die Freie selbst und wird dazu nicht gezwungen von uns und wir nehmen dafür auch keinen Obulus, weil das Schwachsinn wäre, warum sollten sie? Und keine Freie würde sowas zahlen, denke ich. Auch wenn es IC- Gerede ist und absichtlich fürs RP erfunden wird, ich finde es doch etwas lächerlich. Leute, wir spielen hier Gor und Antike und GOT, bitte deutscht das hier nicht ein, Vorschriften und Regeln hier und dort, Das geht mir nämlich in RL auch ziemlich auf die Nerven :).

Und wenn IC ein Gerücht 'erfunden' wird, welches der betreffenden Person schaden kann, was ja in Ordnung ist, dann muss das korrekterweise auch so emotet werden, da ich als Spielerin nicht die Konsequenzen tragen werde, für das, was ich nicht selbst verbockt, erspielt habe. Das wäre ein faires Miteinander unter Spielern, alles andere ist Force-RP und ein No Go im Rollenspiel.

Wenn sich eine Freie da heimlich einem Gladiator hingibt, dann erzählt sie das in der Regel niemandem und theoretisch weiss auch demzufolge die halbe Stadt nichts davon, denn das Sklavenhaus selbst hält sich da definitiv bedeckt. Blogwissen ist eben manchmal auch nicht so gut. In unsrem Fall war es tatsächlich nur die Nichte des Prätors seit wir auf der Sim spielen, es ist also nicht möglich, da diese es nur ihrem Onkel erzählt hat, dass die halbe Stadt da irgendwas wissen will, und zwar bevor der redselige Onkel dies nun auch wieder weitererzählt hat^^  .

Sicher kann man munkeln, aber hey, nochmal, das ist ein Sklavenhaus, und was Lucia und Gaius in ihren 4 Wänden machen? Wen interessierts, und wenn sie dort ne Gang Bang Party mit ihren Sklaven veranstalten, seit Jahren werden Sklaven von Freien genutzt, das hat bisher niemanden verstört im Gor-RP, aber in Victoria scheint sowas ja was ganz Schlimmes zu sein. Eigentlich überflüssig, dass ich das hier erwähne, aber vielleicht regt das ja mal zum Nachdenken an, denn Gaius und Lucia haben, wenn sie on sind ganz andere Interessen, als herauszufinden, was so privat im Hause Atticus, Avonicus oder Baratheus oder sonstwo abgeht. Und ich würde mich gerne eher damit befassen IC, als mich mit solchem Blödsinn auseinandersetzen zu müssen.

sooo, Sergius Atticus suchte Lucia auf, um da was aus der Welt zu schaffen und über den falschen Rekruten zu reden. ER ist das Oberhaupt der Familie Atticus, Lucia weiss das ja jetzt und wirds an Gaius weiterleiten. Sergius leistet schon mal seinen Wetteinsatz auf Pavidus, welcher am 3.7. seinen ersten Schaukampf haben wird.
Pavidus hat sein erstes Holzschwert-Schild-Training überlebt gegen Gladiator Vedius und wird Victoria sicher überraschen bei seinem Kampf

Familie Avonicus sucht das Haus Crispus auf  wegen diesem und jenem, und man trennte sich doch recht einvernehmlich.
Callista und Wachmann Vicar haben in Anwesenheit von Dillus , Quintus und Lucia offiziell ihr Kriegsbeil begraben. Wahrscheinlich ist die Geschichte aber doch noch nicht ganz zu Ende :).

Eine neue Sklavin wurde angespült, deren Besitzverhältnisse noch geklärt werden müssen, da Aurora aus dem Hause Atticus diese aufgegriffen hat. Die zukünftige 327.
Es war im übrigen schönes Ludus-Keller-RP unter den Gladiatoren und Sklavinnen, bitte mehr davon!!!

Sicher habe ich dies und das vergessen, da ich übergangslos von einem RP ins nächste schlittere.




Samstag, 21. Juni 2014

Heimsteine

Eintrag in Gaius Tagebuch:

Grosser Heimsteinschwur gestern. Konnte leider nicht an der Zeremonie teilnehmen, habe aber die Vollmachten zur Unterstützung von Lucias Mutter und dem Hausheiler ausgestellt. Lomerus. Lucias Bruder mag sich künftig selbst unterstützen, hat er doch wider meines Wunsches die Gefährtenschaft mit der Kastenlosen geschlossen. Wer nicht hören kann, muss fühlen.

Ging aber was schief bei dem Schwur. Lomerus, der auch Volkstribun werden will, sagt Lucia, kam nicht durch. Das Erste Schwert Valerius erhob Einspruch. Er wird seine Gründe gehabt haben - diese Typen vom Hafen sind bekanntlich nicht ganz astrein, wie ich selbts erfahren habe. Und deswegen arbeiten sie ja jetzt für mich statt gegen mich. Wird also erstmal nix mit Volkstribun für den Heiler - ich meine sowieso: Heiler und Volkstribun... Wer weiß, an welchen Substanzen der Bursche kaut, ist mir aber egal, so lange er seine Arbeit macht.

Der Heiler und das Erste Schwert gerieten mehrfach aneinander. Muss sich Lomerus also nicht wundern. Ich höre ohnehin viel Blödisnn im Bezug zu dem Kerl - das eErste Schwert soll ihm ein Duell angeboten haben. Lachhaft. Welcher Rarius würde denn sowas machen? Gegen einen Heiler? Würde ja gegen jeden Ehrkodex sprechen, Lomerus will sich da sicher nur wichtig machen - aber meine Güte, er hat meinen Schnupfen sauber auskuriert, und jeder weiss, wie schlimm ein echter Männerschnupfen ist.

Bleibt noch dieser Junge im Ludus. Der Knilch, der meine Sklavin geklaut und versteigert hatte - wofür ich ihm und allen Beteiligten die Fresse polieren wollte. Jetzt haben sie ihn in den Ludus gesteckt, weil er sich als Rarius verkleidet hat, der Bengel. Jungenträume. Und nun soll ich ihm im Ludus zum Spaß der Soldat, die ihn fassten, verheizen. Mal sehen, was mir dazu einfällt

Freitag, 20. Juni 2014

Kastenversammlung zum Thermen-Deal



Aus den Tagebüchern des Gaius Crispus:

Heute Tag der Versammlung der Händlerkaste, die ich einberufen habe. Ich falle fast vom Stuhl, als davor Administrator Tasdron selbst erscheint. Gut, hätte ich mir denken können. Er und Avonicus sind befreundet und gewiss das Thermengeschäft unter sich im Hintergrund abgewickelt. Was natürlich nicht zu belegen ist. Mit sanftem Druck will er mir ein bisschen was verdeutlichen, was meinen Antrag angeht, Avonicus als Magistrat abzuberufen und auch als Kastenersten und einen neuen zu wählen. Am besten mich. Lucia fummelt derweil mit dem Tonphallus, meinem Briefbeschwerer, herum und lässt Tasdron in ihren Ausschnitt gucken. Geschickt, und kommt mir zupass. Ist er wenigstens abgelenkt, als ich Thasdron vorschlage, ihn bei den kommenden Gladiatorenspielen gut aussehen zu lassen. Erkläre: „Mit Wasser aus den Thermen kannst du das Volk nur nass machen - bei den Spielen jedoch packst du sie bei den Gefühlen.“ Was Tasdron dann auch so sieht, sich mit einem Goldtarn an der Finanzierung beteiligt und mir das Recht gewährt, auch weiterhin im Theater Spiele zu veranstalten. Ausgezeichnet - denn mit der gesicherten Finanzierung kann die ganze Plebs für lau herein.

Nebenbei erfahre ich, dass Prätor Quintus da war und seinen Antrag auf Auslieferung und Tötung des Sklaven Calum zurückgezogen hat. Calum, der Quintus Nichte zum Weib gevögelt hat. Na meine Güte - den Zorn konnte ich ja verstehen und hätte Calum auch ausgeliefert. Der Prätor hatte völlig Recht von wegen Sklave und Jungfräulichkeit genommen und alles. Ist halt immer Schweiße, wenn herauskommt, was die Weiber gelegentlich bei  mir im Keller treiben. Selbst schuld. Lucia hatte den Prätor zugelabert von wegen: Is doch nicht der arme Sklave schuld. Naja, Frauen… Sie haben das unglückliche Gen des Mitleids und des Gerechtigkeitsempfindens. Wie auch immer hat Quitnus sich das anders überlegt - die Sache ist nie geschehen und ich weiß von Nichts. Blöd nur, dass sich irgendwie herumgesprochen haben soll, die Sache mit Lycia, dem Sklaven und meinem Keller… Gut, ebenfalls selbst schuld - was achtet der Prätor auch nicht darauf, dass das keiner mitbekommt?

Schließlich die Kastenversammlung in meinem Haus. Nette, bissige Worte mit Julius Avonicus ausgetauscht und meinen Vortrag gehalten. Er und Tasdron erklären: Ja, er habe halt gefragt, ob die Thermen zu kaufen seien. Und ich: Ja, aber dass öffentliche Gebäude zum Verkauf stehen, hätte er als Kastenführer und Magistrat die Kaste wissen lassen müssen. Undsoweiter und so fort. Ich gehe geschickt vor - aber mir war klar, dass ich keine Mehrheit am Ende erhalte. Dumm, dass Corvus und Fauna noch heimsteinfremde Händler sind und nicht stimmen durften. Sonst wärs vielleicht anders ausgegangen.

Aber es ist so, wie ich Corvus später noch erkläre, der ja Volkstribun werden will: In der Politik ist es wie im Krieg. Mal verlierst du. Mal gewinnst du. Aber du musst kämpfen und dazu das Schwert in die Hand nehmen. Was ich getan habe, und was mir niemand verwehren kann. Sicher, Big T und Julius und andere werden sauer sein. Aber sie sind auch Politiker und wissen, wie es läuft. In der Kaste ist nun jedenfalls deutlich geworden, wofür Crispus steht und wie er agiert. Eine Scharte hat mein Schwert geschlagen, wenn noch nicht ins Herz getroffen. Und so ist das eben, was auch Corvus lernen muss: Willst du mit dem Schwert kämpfen, dann musst du es auch schärfen - und das geht nur in Scharmützeln, in denen du politisches Profil gewinnst und für den großen Kampf trainierst.

Die Politik - nichts anderes als ein Ludus, bloß viel weniger unterhaltsam fürs Volk.



Donnerstag, 19. Juni 2014

Pflichten und nochmal Pflichten



Seit einigen Tagen war Gaius schon krank, er klagte über Hals-und Kopfschmerzen und sah sich ausserstande, das Haus zu verlassen, geschweige denn den täglichen Pflichten nachzugehen.
Lucia hofft, dass er es heute zum Kastentreffen der Händler schafft.
Sie hat Lomerus, dem Heiler ein Angebot gemacht, welches ihm sehr entgegen kommt und auch dem Hause Crispus.

Und da musste noch diese Sache mit Calum, dem Kampfsklaven geklärt werden. Quintus, der Prätor hat ihnen ein Schreiben zukommen lassen mit der Aufforderung, Calum der Gerichtsbarkeit Victorias auszuliefern, um diesen dann hinrichten zu lassen. Gespickt war das Schreiben mit haltlosen Drohungen gegen das Haus Crispus, falls sie der Aufforderung nicht nachkommen würden, den Sklaven an Quintus Messer zu liefern wegen der Genugtuung. Für Lucia war das eindeutig Amtsmissbrauch. Was ging nur in dem Prätor vor? Wollte er nun alle Sklavinnen hinrichten lassen, die bei Corvus einem Mann dienten, weil man es von ihnen verlangte? Und wollte er den Tavernenwirt denn auch verklagen wegen Zuhälterei?  Denn nichts anderes hatte seine Nichte Lycia getan.

Dass das Quintus nicht passte versteht Lucia sehr gut, doch hätte es viele andere Wege gegeben, die Sache aus der Welt zu schaffen, als den offenen Angriff. Doch da sie den Prätor eigentlich mochte, machte sie sich mit Tiberia ihrer Schwägerin auf den Weg dorthin, wartete er sowieso bis Ende der Hand auf  eine Entscheidung.
Dort angekommen traute sie ihren Augen nicht. Der Prätor öffnete die Tür und Lucia konnte hinter ihm Aurora auf dem Sofa sitzen sehen, was Lucia äusserst seltsam vorkam, nachdem was alles passiert war ihretwegen.
Der Prätor schien wohl doch nicht das zu sein, was Lucia in ihm sehen wollte, ein ehrbarer Mann und so bleibt sie misstrauisch ihm gegenüber, als sie ihm die Antwort des Hauses Crispus auf sein Schreiben mitteilt. Seine Forderung sei völlig haltlos und sie würden keine Veranlassung sehen, einen Sklaven auszuliefern, welcher nur das getan hatte, was eine Freie von ihm verlangte. So wie eben eine Sklavin im Schlüpfrigen Loch, welche einem Gast dient, wenn er es von ihr verlangt.
Der Prätor rudert unter dem Schwall von etlichen Argumenten seitens Lucia zurück, und so kam man letztendlich zu einer Einigung, was der Prätor aber noch mit Gaius, unter Männern besprechen wollte.
Das war geschafft, Lucia und Tiberia machten sich auf zum nächsten Besuch, das Haus Aelius, wurden dort freundlich empfangen und man sprach dort über dieses und jenes.

Zurück im Ludus wartet dort Markus Baratheus und wollte die Sklavin Giani, wie abgesprochen für eine Hand mitnehmen. Giani war alles andere als glücklich darüber, doch konnte Lucia schlecht Markus diese Bitte abschlagen, doch gab er ihr sein Wort, dass er Giani nichts antun würde. Die leisen Zweifel in ihrem Kopf drängte Lucia weg, man musste eben abwägen.

Am Ende des Tages erzählte ihr dann noch die eingeschüchterte Sklavin 326, dass Aurora ihr auf offener Strasse gedroht hat, sie würde dafür sorgen, dass ihr Kopf rollt, so ähnlich musste sie sich ausgedrückt haben. Gelasia/326 war voller Angst, hatte sie doch nur Mandeln und Erdbeeren dem Schokopudding hinzugefügt, welchen man eine aphrodisierende Wirkung nachsagt; an dem Abend, als die Nichte des Prätors da war.
Lucia hat sich ordentlich aufgeregt, doch konnte sie 326 beruhigen. Nur fragt sich Lucia zum einen, woher Aurora von dem Besuch Lycias im Sklavenhaus wusste, lag dem Prätor doch daran, dass niemand was erfahren würde, aber offenbar machte er bei Aurora eine Ausnahme. Zum anderen fragte sich Lucia, warum Aurora nicht einfach glücklich mit ihrem Illarion die Gefährtenschaft lebt, welche sie ja angestrebt hatte, und ständig versucht, so kam es Lucia vor, dem Haus Crispus zu schaden mit haltlosen Gerüchten, Anschuldigungen, viel zu oft viel Auroras Name. Sie hatte doch nun, was sie wollte, Lucias Bruder, ihre Familie zerstört . Bald würde sie in einem grossen Handelshaus leben.

Lucia ist froh, dass Tiberia da war und einige Pflichten übernimmt. Immer wieder staunt Lucia, was Tiberia für einen Geschäftssinn hat und auch Kampfesgeist. Das alles hat sie der jungen unbedarften Frau gar nicht zugetraut, sie würde Tiberia bei Gaius loben, das würde ihn freuen und bei seiner Genesung helfen. Dass Tiberias buntes Kleid etwas zu kurz war und dass sie  beim Besuch im Hause Aelius nicht, wie von Gaius gefordert, rot trug, würde sie verschweigen.


Mittwoch, 18. Juni 2014

Ein Schlag ins Gesicht




Es war spät, viel zu spät, als sie endlich den Weg in ihr Bett zu Gaius findet, er schläft bereits und wusste von all dem nichts. Sie hatte ihn wecken wollen vor einigen Stunden, um ihm alles zu erzählen, doch eigentlich wollte sie erst einmal allein sein, allein mit diesem neuen Gladiator, welcher sie eigentlich zum Hafen begleiten sollte und wie ein beschützender Schatten ständig in ihrer Nähe war.
Doch zum Hafen kam sie erst gar nicht, auf dem Weg dorthin kam ihr Illarion entgegen, ihr geliebter und einziger Bruder, dabei hatte er Aurora. Ohne Umschweife erklärt er ihr, dass Aurora nun seine Gefährtin sei, er seine Sachen und die Sachen von Fauna( Lucias und Illarions Mutter) nun aus dem Ludus holen würde. Er fand noch einige verletztende Worte für sie, sagte, dass er Dinge gehört hätte, was auch immer er damit meinte, Lucia hatte keine Ahnung.

Illarions harte Worte prasselten wie Steinschläge auf sie nieder und ein scharfes spitzes Messer bohrt sich in ihr Herz. Sie schaffte es gerade mal zwei Worte dazu zu sagen "in Ordnung", zu mehr fehlte ihr die Kraft. Sie sieht in seinen Augen, dass er glücklich ist, obwohl er gerade wütend auf Lucia zu sein schien.
Gut , nun waren sie Gefährten, Aurora und ihr Bruder Illarion, obwohl so vieles dagegen sprach, doch Lucia wollte immer nur, das er glücklich wird, sie kannte ihn gut genug, wusste, wie sensibel und empfindsam er ist, man konnte es erahnen, wenn er seine Laute spielt oder seine Verse vorträgt.

 Noch am Tag zuvor hatte sie Fauna, ihrer Mutter gesagt, dass sie keine Einwände mehr hatten gegen diese Verbindung, Gaius und sie, weil Lucia spürte, wie ihre Familie von innen zu zerbrechen drohte, und Familie geht Lucia über alles. Und auch wenn Gaius da rationaler war, Familie stand auch bei ihm ganz oben. Und dass sie diese Frau, nach allem, was bisher wussten, nicht in ihrem Haus haben wollten, ist nachvollziebar.

Umso mehr wundert und schmerzt es Lucia, dass auch ihre Mutter sich von ihr abgewandt hatte, ihre eigene Mutter. Und beide haben den Worten von Fremden geglaubt, ohne die ihrer Familie überhaupt erst anzuhören.

 Etwas in Lucia drängte nach draussen, kämpfe, kläre das, kämpfe um die, die du liebst und zeige ihnen, dass es nicht wahr ist, was auch immer ihnen zu Ohren gekommen ist. Die Stadt ist voller Neider und jeder bedacht auf seinen Vorteil, Illarion und Aurora stehen bei einigen von denen nun tief in der Schuld.
Denn eines lag auf der Hand, niemand bürgt einfach so aus Nächstenliebe für eine kastenlose heimsteinfremde Frau, es sei denn, man erwartet eine Gegenleistung. Lucia geht in Gedanken die Häuser durch, welche Gaius und ihr nicht wollgesonnen waren und so werden die Puzzleteile langsam zu einem Bild.

Doch in Lucia ist etwas gestorben, sie sieht sich ausser Stande zu kämpfen. Vedius, der Gladiator hört ihr zu, draussen an der Stadtmauer, er will ihr helfen, will ihr Mut machen, ihr sagen was er tun würde. Ja, wenn es nicht um sie selbst gehen würde, würde sie genau das jedem anderen raten und der Plan war gar nicht mal schlecht. Doch Lucia war müde und zutiefst verletzt, für was sollte sie kämpfen?  Für einen Bruder, welcher sie bei einem grossen Sturm vom Schiff fallen und ertrinken lässt? Ihre Mutter steht zu Illarion, so handeln Mütter und Lucia hatte Verständnis dafür, auch wenn es schmerzte. Sie selbst, sie hatte ja Gaius, gehört nun zu ihm.
Und zu diesem legt sie sich nun, schmiegt sich eng an ihn, um die grosse Leere in sich zu verdrängen, sein gleichmässiges Atmen gab ihr etwas Wärme, sie dachte einen Moment an Illarion und lächelt, weil er nun glücklich ist und irgendwann kann sie auch schlafen.


Dienstag, 17. Juni 2014

Begebenheiten eines Tages in Kurzform



Mir geht's genauso wie Nea, ich weiss gar nicht , wo ich anfangen soll und hätte gar nicht die Zeit, jedes einzelne RP von einem Tag zu beschreiben. Es gibt Spieler, mit denen ich so gerne spielen möchte, unter anderem auch Nea und Beric, doch reicht der Abend einfach nie aus :)
 Trotz Fussballabend rauscht Lucia von einem RP ins nächste.

Sie hatte an diesem Tag zwei Gespräche mit Heilern und beide wollten unabhängig voneinander von ihr wissen, wo sie denn die toten Gladiatoren 'entsorgen'.
Nachts würde man sie auf einen Karren legen, mit einer Plane zudecken und zum Vosk hinunterfahren, wo sie dann von dort in den Gladiatorenhimmel aufsteigen konnten. Mir fiel nichts anderes ein dazu, auch wenn ich sonst gern sowas zwischendrin recherchiere, was man denn tatsächlcih damals mit toten Gladiatoren gemacht hat.

Sie hat den Rarius Proculus wieder getroffen, welcher gute Neuigkeiten für sie und den Ludus hatte, doch war dies an Bedingungen geknüpft, die Lucia Angst einjagen.

Mit ihrer Mutter hatte sie das schon länger ausstehende Gespräch und sie sind nun wieder Verbündete. Lucia ist erleichtert, lastete diese unschöne Geschichte mit ihrem Bruder doch sehr auf ihr, und dass die Familie deswegen zu zerbröseln drohte, nein das wollte Lucia nicht.

Junggladiator Pavidus macht seine ersten Schritte im Sand der Arena auf eigenen Wunsch. Vielleicht beginnt er in sich zu spüren, was es bedeutet ein ruhmreicher Gladiator zu sein. Beobachtet von Zuschauern trainiert er und gibt sogar einige Tricks preis, die er so drauf hat, so dass Lucia nun hohe Erwartungen an ihn hat. Nein, unterschätzen sollte man niemanden, egal wie gross oder schmächtig er ist.



Mit grossen Worten kann er zumindest schon um sich werfen, so dass Lucia etwas Mühe hat, Neuzugang Vedius davon abzuhalten, den Sand der Arena mit Pavidus Blut zu tränken




Ein besorgniserregendes Schreiben von Quintus, dem Prätor erreicht Lucia, es ging um Gladiator Calum. Sie würde mit Gaius sprechen müssen, wohl oder übel, allein konnte sie das Problem nicht aus der Welt schaffen.

Heute sind Gaius und Lucia erforderlich bei einem Heimsteinschwur, welcher im Sinne aller Beteiligten ohne viel Hickhack über die Bühne geht. Ich mag so ausgiebige Zeremonien bei Heimsteinschwüren oder Gefährtenschaften sowieso nicht. Kommt mir sehr entgegen, dass man so langweiligen Kram hier ebenso wenig Begeisterung abgewinnen kann. Aber was muss, das muss :)
 Leider haben wir es IC noch nicht geschafft, ausführlich über die Bedingungen für die Bürgschaft dafür zu sprechen, mal gucken:)..Man bürgt ja nicht mal einfach so für einen Heimsteinfremden ohne gewisse Gegenleistungen, immerhin ist das eine grosse Sache und mit Verantwortung verknüpft.

Lucia gibt nun auch Aufträge an Schneiderin Suna, schliesslich braucht man jede Stimme, wenn man weiterkommen will, auch wenn deren Schnitte für die Roben zu eng waren, die Farben der Stoffe etwas zu schrill für Lucias Geschmack und die Beinschlitze...müsste man die eben wieder zunähen.





Montag, 16. Juni 2014

Gaius Schwester




Tiberia, deren widerspenstig krauses Haar in einem kunstvollen Zopf gebändigt wurde, nachtfarben wie ihre Augen, stand im kleinen gepflegten Garten im Innenhof des Sklavenhauses Crispus, bog den Kopf in den Nacken, um die wenigen vorüberziehenden Wolken zu betrachten und darüber nachzusinnen, wie viele Gefährtinnen ihr Vater schon gehabt hatte. Seine unzähligen Kinder kannte sie meist nicht einmal. Lediglich ihren Halbbruder Gaius hatte sie zwei oder drei Mal in ihrem Leben zuvor gesehen bevor man ihr eröffnet hatte, dass sie im fernen Victoria zur Sklavenhändlerin ausgebildet werden sollte. Ihr Vater hatte nach dem Tod ihrer Mutter beschlossen, sie  in die Hände seines Sohnes Gaius Crispus zu geben. Er selbst pflegte als Sklavenhändler vor allem die gut betuchten Städte zu bereisen und ganz sicher, so glaubte Tiberia, wäre er längst auf der Suche nach einer neuen Gefährtin.




Ihre Ankunft in Victoria war nun schon drei oder vier Hand her, genau vermochte sie es nicht mehr zu sagen, da sich die Ereignisse in ihrer neuen Heimat entweder zu überschlagen drohten oder sie schlichtweg die Zeit totschlagen musste. Hielt das Schicksal einen dieser zähen Tage für sie bereit, konnten sich die Ahn wie ein Teigklumpen unendlich in die Länge ziehen. Letzteres war ihrem Bruder zu verdanken, der vor kurzem auf die glorreiche Idee gekommen war, dass seine Schwester wie eine seiner lebenden Handelswaren gewinnbringend unter die hochkastigen Junggesellen gebracht werden sollte. Das wiederrum bedeutete, dass ihr Ruf tadellos zu sein hatte. So kam es auch, dass er neben dem jungen Rarius Benendicus Aelius noch zwei weitere Wachmänner einstellte: Aurelius und Vicar. Ihnen hatte er deutliche Anweisungen gegeben. Tiberia hatte  das Haus nicht ohne Begleitung zu verlassen und eine weitere Ansage, die ihr allein galt, vergällte ihr das Leben: Sie hatte züchtige Kleider zu tragen und die bitte schön in den Kastenfarben der Sklavenhändler. Die Farben der anderen Kasten wahlweise nur zu besonderen Ereignissen wie Einladungen in andere Häuser oder beim Empfang der ausgewählten, angesehenen und nicht zuletzt gut betuchten Gäste.
Sie musste feststellen, dass  Ihr  Bruder vieles im Sinn hatte, aber mittlerweile hatte sie den Eindruck gewonnen, dass ihre Ausbildung eher stiefmütterlich behandelt wurde. Gaius eigentliches Ziel stand unumstritten fest. Er wollte hoch hinaus und sich zu einem angesehenen, reichen Mann machen. Lucia, seine liebenswürdige, aber nicht minder ehrgeizige Gattin stand ihm da in nichts nach. Das Hause Crispus war groß und  abgesehen von den vielen Sklavinnen, alle gut durchnummeriert, und den ansehnlichen Gladiatoren, lebten einige Familienmitglieder  im Sklavenhaus. Da war zum Beispiel Fauna, die alleinstehende Mutter von Lucia. Sie  war zwar eine gute Zuhörerin und Ratgeberin, nicht zuletzt aufgrund ihrer Lebenserfahrung, die Tiberia mit ihren neunzehn Märkten nun wirklich nicht zu bieten hatte. Aber irgendwie wurde sie auch nicht so recht schlau aus der Mutter ihrer Schwägerin. Als warmherzig war Fauna nun nicht gerade zu bezeichnen. Da war da noch Illarion, der feingeistige, künstlerisch begabte Sohn von Fauna und Bruder von Lucia, der gerade auf ein desaströses Leben in Verruf zusteuerte, sofern er an seinen eigenwilligen Plänen festhielt, so glaubten es zumindest die einen oder anderen Familienmitglieder der Crispus.

Eine Stimme unterbrach ihre Flucht in ihre Gedanken und ließ sie sich umsehen. 319 näherte sich von der Eingangstüre und bat sie im Auftrag des Herrn Gaius ins Haus zu kommen. Sie seufzte leise, steckte sich eine der zauberhaften Blüten, die sie einem Strauch geraubt hatte, ins Haar und verließ das kleine Paradies inmitten der Mauern des Sklavenhauses, um zu hören, was ihr Bruder mit ihr zu besprechen hatte.



by Tiberia Crispa Tertia

Der Wandel der Zeit und der 'Geheime Raum'



Gaius Laune ist  auf dem Tiefpunkt und so auch die Luft im Hause Crispus dick.
Die Sache mit Illarion und der kastenlosen Haushälterin war noch immer nicht geklärt, da Illarion dem ganzen Ärger aus dem Weg geht und auf Reisen seine Ruhe zu finden erhofft. Gut, wenn er dann auch seinen Kopf wieder findet, sollte es Gaius und Lucia recht sein.
Dazu kommt die Mauschelei mit den Thermen, dazu findet am Donnerstag ein ausserordentliches Kastentreffen statt, welches Gaius gefordert hatte.
Lucia hatte alle Mühe ihren Gaius zu besänftigen, war es doch auch ihre Familie, welche einiges zu Gaius Ärger beiträgt. Sogar ihre sonst so rationale Mutter Fauna steht auf der Seite ihres geliebten Sohnes Illarion, welcher sie so an den Gefährten erinnert, den sie von ganzem Herzen geliebt hat.
Die einzige mit noch klarem Verstand in der Familie schien die junge Tiberia, Gaius Schwester, das hatte Lucia bei einem unverhofften Gespräch von Frau zu Frau wohlwollend festgestellt.

Da Illarion eh grosses vor hat mit der Hafenmeisterei und dann auch nicht mehr im Ludus wohnen würde, beschlossen Gaius und Lucia sich mit der ganzen Sache nicht mehr auseinander zu setzen, zu sehr wurde verletzt, enttäuscht und an den Energien gezehrt, welche man für wichtigere Dinge brauchte.
Vielleicht hatten Gaius und Lucia auch versäumt , sich dem Wandel der Zeit anzupassen. Gefährtenschaften wurden nun aus Liebe geschlossen und nicht mehr um des Vorteils wegen. Kastenlose heimsteinfremde Frauen bekamen sogar aus hohen Kasten Unterstützung, während kastenlose heimsteinfremde Männer nicht so gern gesehen wurden in diesen Kreisen.
So war es am besten, wenn man sich nicht anpassen wollte, die Dinge lieber zu ignorieren, welche man nicht ändern konnte und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Und das Wesentliche waren Gaius und Lucia selbst, die Familie, der Ludus.

Es wurde ein neuer Kampfsklave geliefert, Calum aus dem Norden. Ein Mann, ein Blick und man bekommt weiche Knie und schmutzige Gedanken. Lucia lud daraufhin die Nichte des Prätors Lycia zu sich ein zu einem Tee. Sklavin Gelasia, 326 war optimal für solche Teekränzchen geeignet, denn sie kannte sich aus mit anregenden Substanzen in Puddings und Räucherstäbchen.
Das Resultat, um es kurz zu machen, war, dass Calum die bis dahin noch jungfräuliche Lady Lycia zu einer Frau machte, sie sich unanständig und gierig in den Fellen auf dem Boden des 'geheimen Raumes' wälzte, während Kampfsklave Maximus seine Domina Lucia für eine kleine Weile zu seiner Liebessklavin machte.
Sowas nennt man wohl dann Rollentausch :).

Während Lycia danach ungesehen den Ludus verlässt, stiess die noch immer benebelte Lucia in den Tumult vor dem Ludus. So richtig raffte sie das alles zunächst gar nicht. Ein Rarius wurde in den Ludus geschafft, und Lucia brauchte eine Weile, bis sie bei dem ganzen Durcheinander kapiert hatte, um wen es ging. Es war der Rekrut mit dem zu grossen Helm, welchen sie in der Woche zuvor mal kennengelernt hat in der Unterstadt. Er stellte sich vor , der Rekrut Daxuc aus dem Hause Atticus zu sein. Da das Sklavenhaus Crispus gerade noch Luduswachen suchte, schien ihr der wendig wirkende Soldat geradezu perfekt, konnte der sich doch etwas nebenher verdienen, und sie sprach darüber mit Valerius, ob er nichts dagegen hätte. Dieser kannte offenbar keinen Rekruten namens Daxuc, welcher dem Haus Atticus dient und ging aber zur Sicherheit nochmal alle Listen durch, doch ohne Erfolg. Es gab keinen Rekruten namens Daxuc in diesem Haus. Und so kam es, dass dieser nun in einer Zelle im Ludus hockt und auf seinen ersten Einsatz als Kampfsklave wartet.

by Lucia Crispa
------------------------------------------------------------------------------------------------------------


Samstag, 14. Juni 2014

Der Thermen-Skandal

Tagebuchnotiz des Gaius:

Gestern Tiberia frisch gemacht und sie dann mit zum Rat genommen. Hab dafür gesorgt, dass ein paar wichtige Leute meine Schwester sehen. Schließlich mitbekommen, dass sie die Thermen offenbar an das Haus Avonicus verkauft haben. Was Marcus Baratheus etwas in Wallung brachte. Und mich erst.

Nicht nur , dass Thasdron sich als Sprachrohr für den abwesenden Avonicus aufführte. Nicht nur, dass Avonicus durch Abwesenheit auf dem Ratssitz der Händlerkaste glänzte und nunmehr mittels der Thermen in der Lage ist, mit mir gleichzuziehen und das Volk zu amüsieren so wie ich es mit Spielen kann…

Der Verkauf der Thermen ist ein Skandal, den ich zum Vorteil nutzen muss. Aber zuerst ist es ein Skandal. Mauschelei. Vetternwirtschaft, und wer weiß, welche Versprechen im Hintergrund zu dem Verkauf führten. Es ist ein Skandal, denn der Verkauf der öffentlichen Thermen durch die Stadt an einen Privaten ist nicht öffentlich ausgeschrieben worden. Niemand aus der Kaste wusste, dass sie überhaupt zum Verkauf stehen. Alle potenziellen Käufer, auch ich, sind übervorteilt worden von Avonicus, der seine Beziehungen als Magistrat ausgenutzt haben muss.

Aber entspricht es nicht dem Wesen des freien Handels, dass jeder eine Tospit auf dem Markt kaufen kann und sie jedem angeboten wird? Muss nicht erst Recht ein öffentliches und von Steuern finanziertes Gebäude wie die Thermen auch öffentlich zum Kauf angeboten werden und der den Zuschlag erhalten, der das beste Angebot, den besten Preis und das beste Konzept unterbreitet? All das ist hier nicht passiert.

Kumpanei und Vorteilsname im Amt stehen im Hintergrund. Daher werde ich die anderen Händler und Handelshäuser zu einer Kastenversammlung aufrufen. Ich werde ein Misstrauensvotum gegen Avonicus als Magistrat der Kaste fordern, der seinen persönlichen Vorteil gegenüber dem Wohl aller Händler stellt. Ich werde fordern, ihn auch als Kastenführer abzusetzen, weil er sich selbst als „Ersten“ der Händler sieht, nicht als deren Repräsentant. Das alles macht der Verkauf der Thermen nur allzu deutlich.

Ich werde Neuwahlen fordern – und bin mir ziemlich sicher, dass der Thermenskandal alle erzürnen wird. Ja, ich werde mir sogar vom Prätor, dessen Weib zur Händlerkaste gehört, als auch von dem bereits hellhörigen Marcus Baratheaus rechtliche Einschätzungen über die skandalöse Vetternwirtschaft und die Nichtrechtmäßigkeit des Verkaufs ohne öffentliche Ausschreibung besorgen.

Und kandidieren, wenn ein neuer Magistrat der Händler bestimmt wird. Logisch.

Abgesehen davon rege ich mich langsam etwas ab, aber immer noch auf. Tiberia zieht wenigstens wieder Kastenfarben an, wenn offizielle Anlässe anstehen. dieses rote bis zum Hals geschlitzte Kleid beim Besuch des Prätors… Ich hab ihr gesagt, wenn sie das nochmal macht, stecke ich sie eine Hand lang nackt in einen Käfig im Keller.

Und diese Sache mit Illarion… Ich kapiers nicht. Will mein Schwager meine kastenlose Haushälterin zur Gefährtin, die sich erst Quintus an den Hals warf und dann Illarion, um irgendwie nach oben zu gelangen. Das kann man ja keiner Frau vorwerfen - aber auch nicht zulassen, dass ganz Victoria über mich lacht und ruft: Seht nur, Gaius Schwager bekommt nur eine kastenlose Hausanagestellte ab. Und dass, wo er sich mit ordentlichen Plänen befasst und die Hafenmeisterei will. Was ich schätze. Und dann habe ich gerade den Prätor im Haus gehabt, da soll ich ihm beichten, mit WEM sich Illarion da einlassen will. Soll er die halt vögeln und eine ordentliche Gefährtin besorgen und sich von der unerfüllten Liebe für seine blöden Gedichte und seine Leierei inspirieren lassen. Ich meine: Wer vögelt seine Haushälterin nicht? Jeder macht das, dann kann er das doch auch? Aber Gefährtenschaft: das muss ordentlich sein und was hermachen.

Und Lucias Mutter unterstützt die Verbindung auch noch - ja, sind die von allen guten Geistern verlassen?

Gelasia



Gelasia war nach diesem Tag am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Die Ereignisse hatten sich vollkommen überschlagen. Nachdenklich lag sie auf ihrem Lager und ließ die vergangenen Erlebnisse Revue passieren.



DIE SILBERMÜNZE

Vor ungefähr zwei Tagen erhandelte sie im Hafen frischen Fisch. Sie legte gerade den letzten der glitschigen Wesen in ihren mitgebrachten Korb, als plötzlich ein Fremder vor ihr stand. Seiner Kleidung und seinen Waffen nach war er ein Wachmann, dem sie jedoch noch nie begegnet war.

Zuerst glaubte sie, sie würde verhaftet. Doch er schlug ihr einen Handel vor. Für eine Silbermünze sollte sie sich zu ihm legen. Ihr Schreck hätte kaum größer sein können. Sie war zwar eine Leibeigene, doch nicht völlig auf den Kopf gefallen, und zu oft hatte sie von all den Mädchen gehört, die der Lust verfallen und anschließend verdummt waren. Es gab wohl kaum etwas, das sie mehr fürchtete, als die schreckliche Aussicht darauf, ein kopfloses Vulo zu werden!

Sie redete sich so gut es ging heraus, während sein Drängen und Drohen zunahmen. Da er sie nicht einmal fragte, ob sie eine Leibeigene wäre, vermutete sie schließlich, dass er geschickt worden war, um ihre Loyalität zu ihrem Herrn auf den Prüfstand zu stellen. Als sie schließlich schon erleichtert aufatmen wollte, dass er endlich von ihr abließ, schnippte er eine Silbermünze in ihren Fischkorb und verschwand in den Gassen, ehe sie ihm noch die Münze zurück geben konnte.

Sie war entsetzt. Wer käme aus einer Laune heraus auf den Gedanken, einer Leibeigenen eine Silbermünze zu überlassen? Das würde ihr sicher noch große Schwierigkeiten einbringen, und sie sollte mit dieser Befürchtung Recht behalten.



DIE VERSTOSSUNG

Sie war kaum in der Küche angekommen, als plötzlich ihr Herr in die Küche stürmte. Noch nie war er in diesem Raum aufgetaucht! Er herrschte sie an, dass sie ihn betrogen habe. Er wühlte in ihrem Fischkorb, bekam die Silbermünze zu fassen und hielt sie ihr anklagend und mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck vor die Nase. Eine Diebin schimpfte er sie. Unheilvoll verkündete er sein Urteil. Er würde sie an das Sklavenhaus Crispus versetzen, damit sie ihm durch den Verkauf den Schaden ersetze, den sie ihm mit dem Diebstahl zugefügt habe.

Ihre Knie wurden butterweich und sie war nahe einer Ohnmacht. Doch bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte, packte er sie an ihren zusammen gebundenen Haaren, entriss ihr die Nadeln, denn diese seien sein Besitz, und schleifte sie dann an ihrer langen Mähne vor allen Leuten durch die Gassen. Noch nie hatte sie sich so gedemütigt gefühlt. Doch es sollte schlimmer kommen.

Es dauerte nicht lange, als ein Wachmann des Sklavenhauses auftauchte, der sie abführen sollte. Und dieser Wachmann war ausgerechnet derjenige, der ihr die Silbermünze in den Korb geworfen hatte! Jetzt war es für sie sonnenklar, es musste ein Komplott gewesen sein. Es hatte sich bereits seit einiger Zeit abgezeichnet, dass ihr Herr unzufrieden mit ihr war. Sie war eine Last für ihn, denn für mehr als den Herd taugte sie seiner Ansicht nach nicht. Für die Felle war sie ihm mit ihrer Hakennase einfach zu hässlich. Da half es auch nicht, dass er nur allzu sehr dem Paga zugewandt war. Er konnte sie sich nicht einmal schön saufen. Die Silbermünze war also ein nur allzu willkommener Vorwand gewesen, um sie endgültig los zu werden und aus seinem Haus zu verstoßen. Gelasias Schicksal war besiegelt, ihre Zukunft ungewiss.



DIE ANKUNFT IM SKLAVENHAUS

Statt Gelasia umgehend dem Sklavenhaus zuzuführen, versuchte der Wachmann erneut, sich an ihr zu vergreifen. Mit der Aussicht, ihm etwas zu kochen, gelang es ihr wohl doch noch im letzten Moment, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Er hetzte sie Richtung Taverne durch die Gassen, wo sie nach wenigen Schritten auf Lady Lucia trafen. Wie sie aus der Unterhaltung ihres ehemaligen Herrn und des Wachmannes noch zuvor heraus gehört hatte, war Lady Lucia die Herrin des Sklavenhauses. Grund genug für sie, einen guten ersten Eindruck bei der Lady zu schinden, weshalb sie sie auch sofort als Herrin ansprach.

Bisher war sie reichen Herrschaften noch nie persönlich begegnet, außer vielleicht einmal von weitem bei einer ihrer Besorgungen für die Küche. Eine umfassende Sklavenausbildung hatte sie nie erhalten, weshalb sie immer davon ausging, dass alle Männer mit Sir, alle Frauen mit Lady angesprochen werden. Mit Ausnahme eines Besitzers, also dem Herr oder der Herrin. Sie sollte noch früh genug erfahren, dass in den reichen Kreisen dahingehend offensichtlich eine andere Auffassung vertreten wurde.

Als ihre neue Herrin Lucia mit ihr ein wenig abseits stand, fragte diese sie über ihre Herkunft und ihre Fähigkeiten aus. Den Bemerkungen nach zu urteilen fürchtete sie, Herrin Lucia habe etwas über ihr Geheimnis erfahren. Doch sie wurde nicht direkt darauf angesprochen. Vielleicht bildete Gelasia sich in ihrer Panik auch nur ein, dass sie etwas wissen könne. Sie lenkte ab und konnte Herrin Lucia davon überzeugen, als Topfsklavin die ein oder andere Fähigkeit gewinnbringend für das Haus Crispus einbringen zu können. Sie war glücklicherweise in einige Küchengeheimnisse für stimulierende oder hemmende Lebensmittel eingeweiht, was Herrin Lucia offenkundig hellhörig werden ließ.

Im Sklavenhaus wurde sie von Herrin Lucia durch die Räume geführt, damit sie wusste, wohin sie sich zu bewegen hatte, wenn sie gerufen wurde, und wo sie sich aufhalten durfte. Sie war beeindruckt von den teuren Möbeln, den Stoffen, der Seide, den Tapeten und Wandmalereien. Nie hatte sie so etwas aus der Nähe gesehen. Noch erstaunter war sie, als sie in das Kellergewölbe geführt wurde, das viel größer war, als sie es erwartet hatte. Selbst ein Bad war dort unten zu finden!

Unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit vertraute ihr Herrin Lucia ihre neuen Aufgaben an. Sie war positiv überrascht, dass sich die Lady als eine gewitzte Geschäftsfrau entpuppte, die es allem Anschein nach sehr gut verstand, ihren Vorteil aus ihrem Status zu ziehen. Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln.

Ein wenig erinnerte sie Herrin Lucia an ihre Mutter. Auch diese hatte es verstanden, aus ihrer Lage das Beste zu machen. Sie hatte sich als Gesellschafterin nach oben gearbeitet und wurde schließlich sogar im Lesen und Schreiben ausgebildet. Sie bestach nicht nur durch ihre Schönheit und ihren Fähigkeiten in den Fellen, sondern ebenso durch ihre Belesenheit. Sie war eine Muse in jeglicher Hinsicht. Ihr Wissen gab sie heimlich an Gelasia weiter. Es war ein vorteilhaftes, aber gleichzeitig gefährliches Wissen für eine Frau, und erst recht für eine Arbeitssklavin. Eines Tages war ihre Mutter spurlos verschwunden. Angeblich war sie verkauft worden. Doch Gelasia glaubt, dass ihr ihr Wissen zum Verhängnis wurde. Ein Grund mehr für sie, dem Rat ihrer Mutter zu folgen und dieses Geheimnis unter allen Umständen für sich zu bewahren.

Schließlich verabschiedete sich Herrin Lucia von ihr, und wies sie noch an, sich ordentlich zu waschen und zu kleiden, um bereits am nächsten Tag das Haus Crispus bestmöglich zu repräsentieren. Es war ihr Wunsch, dass die Sklavinnen einen ordentlichen Eindruck machten, denn die reichen Herrschaften gingen im Haus ein und aus, und eine schmutzige Sklavin wäre schlecht fürs Geschäft.



EIN SPIELBALL IM KAMPF UM DIE MACHT

Kaum war Herrin Lucia die Treppen nach oben entschwunden, lernte Gelasia auch schon die nächste Dame des Hauses persönlich kennen. Tiberia, die Schwester des Hausherren Gaius, der Gefährte Lady Lucias. Sie wies Gelasia an, Wasser nach oben zu bringen. In den oberen Räumen hielt sich die Mutter Lucias, Lady Fauna auf, sowie der Wachmann, dessen Namen sie in der Zwischenzeit erfahren hatte: Vicar. Diesen Namen würde sie sicherlich niemals vergessen. Es war ein Name, den sie mit Abscheu, Ekel und einem großen Schrecken verband.

Sie war es gewohnt, wie ein Schatten, beinah unsichtbar dafür zu sorgen, dass ihr Herr etwas zu trinken oder zu essen bekam. Von einem „Serv“ hatte sie nicht den blassesten Schimmer. Lady Lucia hatte ihr in den unteren Gewölben im Zusammenhang mit Kalana noch zu erklären versucht, was es damit auf sich hatte, aber die Zeit war zu kurz gewesen. Es kam wie es kommen musste, sie tappte prompt ins Fettnäpfchen und handelte sich die ersten Schwierigkeiten ein.

Vicar verlangte von ihr, das Wasser mit einem „Serv“ zu offerieren. Irritiert fragte sie Lady Fauna, ob dafür nicht ein Kalana vonnöten sei, was Vicar seinem darauf folgenden Wutausbruch nach zu urteilen für eine Frechheit ihrerseits zu halten schien. Sie versuchte noch, den anwesenden Herrschaften ihre Unwissenheit zu erklären. Doch das hielt Vicar nicht davon ab, ihr die nächste Demütigung anzukündigen. Er befahl ihr, sich ihrer Kleider zu entledigen und völlig entblößt zur Taverne hin und zurück zu laufen! Vielleicht war er verärgert darüber, dass er sich bisher nicht an ihr vergreifen konnte, und wollte sie unter allen Umständen damit strafen, von einer emsigen Topfsklavin zu einer einfältigen Fellsklavin zu verkommen.

Sie war völlig vor den Kopf gestoßen, aber vor allem irritiert. Schnell kristallisierte sich heraus, dass es hier wohl um mehr ging, als einfach nur eine Sklavin zu demütigen. Wer hatte hier das Sagen? Wer durfte Befehle erteilen? Standen nicht die freien Frauen, die die Anweisungen des Hausherren vertraten, über dem Wachmann in der Hierarchie? Gelasias bisheriges Weltbild, das zugegebenermaßen nicht mehr Welt umfasste, als die des Herdes, des Hafens, der Bäckerei oder Metzgerei, schien binnen weniger Augenblicke wie ein Kartenhaus in sich zusammen zu brechen.

Ein Schlagabtausch entbrannte zwischen den Frauen und dem Wachmann, die ihre Machtstellung im Hause Crispus offensichtlich nicht in Zweifel gezogen wissen wollten. Vicar betonte, dass Gelasia doch nur eine Sklavin sei, die nicht mehr wert sei als eine Silbermünze, wenn überhaupt. Die Frauen hielten dagegen, dass Gelasias Status noch nicht geklärt sei, ob sie geöffnet oder ungeöffnet war. Was sie dabei empfand, interessierte nicht. Sie war degradiert, kaum mehr wert als ein Tier. Sie war eine Sache, ein Spielball in einem Machtkampf, und nichts weiter als eine weitere Nummer im Hause Crispus: 326.

Sie entkam ihrer misslichen Lage nur durch eine glückliche Fügung, als sich am Tor des Hauses plötzlich später Besuch für Vicar ankündigte. Ihre Erleichterung war grenzenlos, und so war sie sogar dankbar, als Lady Fauna auch noch etwas von ihrem Kalana verschüttete, den Gelasia vom Boden aufwischen musste. Wenigstens eine Aufgabe an diesem Tag, die sie beherrschte und bei welcher sie sich nicht vor möglichen Folgen fürchten musste, doch noch geistig verarmen zu müssen.

Sie konnte nur hoffen, dass die nächsten Tage besser wurden. Statt bloßem Ausführen einfacher Befehle würde sie sich jetzt wohl diplomatische Fähigkeiten aneignen müssen, um nicht zwischen den um Machstellungen kämpfenden Herrschaften zerrieben zu werden. Erschöpft schlief sie schließlich auf ihrem Lager ein.

by Gelasia

Freitag, 13. Juni 2014

Verrat, Schande und geflügelte Worte von Ehre


Gaius war aufgebracht, als er von den Plänen Illarions hörte, die Hausangestellte kastenlose Aurora zur Gefährtin zu nehmen, und das auch noch in Windeseile, und Lucia war wie vor den Kopf gestossen.
 Als sie am Abend während des Besuches des Prätors Quintus und seiner Nichte Lycia auch noch erfuhr, dass Aurora zeitgleich Quintus um ihren Finger gewickelt hatte, kam noch der schmerzende Schlag ins Gesicht dazu. Ausgerechnet Aurora spielt ein doppeltes Spiel. Lucia hatte diese stille und sanfte Frau bereits in ihr Herz geschlossen, sie sich gegenseitig Dinge anvertraut, doch nun stellt es sich für sie so dar, dass Aurora sich nur in ihr Haus geschlichen hatte, um ihrem Ziel hier in Victoria schnell einen Gefährten zu finden, wen auch immer, Hauptsache aufsteigen.
Als Aurora Gaius über den Weg läuft, sah und roch sie wohl den Ärger und zog es vor, sich erstmal aus dem Staub zu machen. Irgendwann spät am Abend nach einem langen ereignisreichen Tag, Lucia hatte ihre 'Lieblingscousine' Melina in Empfang genommen, und deren Kampfsklaven Helios in Priscus Obhut zur Ausbildung gegeben, bemerkte Lucia, dass Aurora nicht da war, und auch sonst fand sie keine Anzeichen dafür im Haus, dass sie je dagwesen war.

Gaius eh schon angekratzter Gemütszustand verschlimmerte sich noch, als dieser das noch mit Aurora und Quintus erfuhr. Er warf Lucia so einiges vor, ihre Familie würde ihm den gerade eingeschlagenen Weg in den Hohen Rat verbauen mit dieser Geschichte. Quintus musste ja damit rechnen, dass Gaius von all dem wusste und sich veraten vorkommen. So erwartet Gaius nun von Lucia, dass sie die Dinge in die richtige Richtung bringt, ihren Bruder Illarion dazu bewegt, diese folgenschwere Gefährtenschaft nicht einzugehen, und Gaius selbst würde sich Aurora vorknöpfen und er wollte nach Lucias Rat auch Quintus aufsuchen, um sich vor diesem von dieser Sache zu distanzieren.

Da die Luft im Hause Crispus so dick war, dass man sie kaum atmen konnte, ohne daran zu ersticken, beschlossen Gaius und Lucia hinunter zum Hafen gehen, und was sie dort sahen und wen sie dort trafen, setzte Allem noch die Krone auf.
 Das Haus Atticus, zu welchem sie sowieo ein gespaltenes Verhältnis hatten, auf Grund dieser dummen Geschichte mit der Sklavin 236, hatte sein vor Tagen gegebenes Versprechen, diese gefährliche bewaffnete Betrügerbande von dem Schiff hochgehen zu lassen, natürlich nicht eingelöst. Dabei hatten sie alle nötigen Informationen, Beschreibungen, die sie dafür brauchten, denn Lucia hat mit Hilfe von Rarius Benendicus und Sklavin Taisa tagelang recherchiert. Man vermutete sogar, dass es sich bei der kürzlich gefundenen Leiche um ein Beatzungsmitglied dieses Schiffes handelt.
 Lucia hatte es geahnt, warum sollte Sergius Atticus daran gelegen sein, den kleinen Betrüger zu schnappen, stellte das doch seine Ehre in Frage und für Lucia war klar, dass die Leiche selbiger sein musste.
So löst also das Haus Atticus seine Probleme, und dabei hatte Lucia diesem Onkel von Sergius, Valerius jedes Wort geglaubt.
Valerius, irgendwann stand er vor ihr, um mit ihr über einige Dinge zu sprechen, unter anderem auch über Sergius und diese unschöne Geschichte, welche schon lange nicht mehr um den Diebstahl irgendeiner Sklavin ging, sondern um die Ehre des Hauses Crispus, welche Sergius öffentlich anzweifelte. Valerius versprach, die Sache würde ohne grosses Aufsehen bereinigt werden, doch wurde bisher weder das bereinigt, noch die Hafenbande geschnappt.
Lucia war enttäuscht, Valerius war ein reifer, doch stattlicher Mann, attraktiv und er war ihr sofort symphatisch. Doch was sie letztendlich aus ihren güldenen Sandalen gehauen hatte, war sein Reden über Ehre. Schon lange nicht mehr war sie jemandem wie ihm begegnet, der Ehre über alles stellte, auch wenn es hintenrum einfacher wäre. Nein, Valerius schien anders, geradezu einzigartig, besser hätte ihr von der Muse geküsster Bruder Illarion es nicht in seinen Versen ausdrücken können, wie Valerius über Ehre sprach.
Lucia war  so beeindruckt, dass sie sogar ihre eigenen Verhaltens-und Denkweisen in Frage stellte, ehrbar sein, das war doch was.
 Ja, und Valerius schien sie auch zu mögen, oft war er ihr einfach plötzlich zu nah oder es gab einen etwas zu intensiven Blick in ihre Augen. Letztendlich ging er wegen der "Ehre"  und liess sie völlig durcheinander zurück.

Doch nun wusste sie mehr, sie hatte sich blenden lassen von diesem Ehrgefasel aus dem Hause Atticus, was auch immer sie damit bezweckten, und es war ihr unangenehm, festzustellen, dass sie so töricht gewesen war, das alles zu glauben. Hauptsache Gaius erfuhr nichts davon, wie offenherzig sie mit Valerius über alles gesprochen hatte.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Ein prosperierendes Geschäftshaus


Seit sie in Victoria waren, hatten Gaius und Lucia jeden Tag hart gearbeitet. Aus ihrem eher kleinen Sklavenhandel sollte ein grosses Geschäft werden. Und binnen kurzer Zeit kamen sie ihrem Ziel durch Ehrgeiz und durch glückliche Fügungen immer näher.

Sie waren in den grossen Ludus umgezogen, was sie sich eigentlich nicht leisten konnten, sie haben wichtige Kontakte in die hohen Kasten geknüpft und gepflegt, opulente Feste gefeiert und veranstalten regelmässig Gladiatorenkämpfe.

Mittlerweie vervollständigt sich ihre Familie, Lucias Mutter Fauna und ihr Bruder Illarion kamen in die Stadt und auch Gaius jüngere Schwester Tiberia, von deren Existenz er erst kürzlich erfahren hat.
Doch der Weg dorthin war nicht immer leicht. Gaius und Lucia haben lange für ihre Verbindung kämpfen müssen, damals in Rovere. Gaius hatte gerade den kleinen Sklavenhandel seines Vaters übernommen, und Lucias ehrgeizige Mutter Fauna hatte ganz andere Pläne mit ihrer hübschen perfekt erzogenen Tochter.

Doch entgegen allen düsteren Prognosen ihrer Familie, sie würden irgendwann einmal in irgendwelchen Häfen Billigware vertickern, um zu überleben, funktionieren Gaius und Lucia perfekt zusammen. Er mit seinem scharfen Geschäftsinn und Ehrgeiz, sie mit ihrer guten Erziehung und der Gewandtheit, sich in den Kreisen hoher Kasten bewegen zu können, dank ihrer Mutter. Mutter Fauna hat immer Wert drauf gelegt, dass sie Lesen, Schreiben und gute Umgangsformen erlernt.

Für Lucia ist Gaius der Mann ihrer Träume, und Familie steht für sie beide an oberster Stelle. Auch wenn Lucia zuweilen anfällig für amouröse Verstrickungen ist, da das geschäftige Leben der Beiden kaum Raum für Zweisamkeit lässt, weiss sie doch, zu wem sie gehört und sie geht niemals zu weit.

By Lucia Crispus

Das Sklavenhaus Crispus in Victoria

Wohlan - ab jetzt geht es in diesem Blog nicht mehr um Ar, sondern um „Gor extended“-Rollenspiel in Victoria am Vosk.

Es macht bislang wirklich teuflischen Spaß dort, und an dieser Stelle werden immer mal wieder Mitglieder aus dem Haus Crispus etwas posten oder Bilder aus dem RP zeigen… Wo sich alle anderen Victorianer die Finger wund tippen in ihren Blogs, sollen die Crisper auch die Chance dazu haben.

Der alten Zeiten wegen bleiben alle alten Arer Einträge hier noch stehen. Gleichwohl markiert dieser Eintrag hier den Marker.