Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Aufgeheizte Atmosphäre



Tullius, der feiste cosianische Stadthalter, nimmt im Tanzsaal der Taverne Musik wahr, und lässt sein Weib Laurenzia mit ihrem Besuch aus dem Süden des Landes lieber alleine draußen sitzen. Drinnen trifft er auf einige Arer Rari, die sich am Tanz einer blonden Sklavin erfreuen.

Das tut auch Tullius, kaut nebenbei eine vor Fett triefende Fleischkeule und lässt hinterher auch mal die Kajira abbeißen. Er nutzt die Gunst der Stunde, ein wenig von der Stimmung unter den Soldaten aufzufangen - spricht an, dass er den Arer Soldaten die Hälfte der Urt-Weiber überlassen will, die sie bei der nächsten Säuberungsaktion in den Gossen und Katakomben aufbringen. Er spricht auch Kampfsklavenkämpfe zur Belustigung der Soldaten in der Arena der Taurentanier an - der Leibgarde des früheren Ubars.

Denn er weiß: Die hochnäsige Elitetruppe ist bei den einfachen Rari nicht allzu beliebt, und im Moment sind sie ohnehin kaltgestellt und sollen keine Chance haben, sich zusammenzurotten. Weswegen ihnen der Zutritt zur Arena verwehrt ist. Natürlich würde es sie brüskieren, wenn Sklaven ihren Sand beschmutzen. aber die Taurentanier sind wenige, und die gewöhnlichen Rari der Arer Armee viele – und wenn es in der Stadt zum Konflikt kommt, hat Tullius lieber die Massen eingelullt und nur wenige gegen sich. Weswegen er zur Volksbelustigung auch angewiesen hat, auf dem Markt 20 inhaftierte Verbrecher pfählen zu lassen.

Mehr, als das Volk abzulenken und seinen Zorn im Zaum zu halten, bleibt ihm zurzeit nicht. Er gibt sogar Bettlern Essen und Münzen, damit sich seine Großzügigkeit und Sanftmut herumsprechen. Und man muss sagen: Er hasst es wie die Dar-Kosis, den Arern solchen Honig um den Mund zu schmieren und würde lieber sofort alle hinrichten lassen, die ihn auch nur schräg ansehen. Was viel zu gefährlich wäre. Denn immer noch brodelt es im Untergrund, und die cosianischen Besatzer hielten nichts in der Hand, um einen Aufstand niederzuschlagen.

Als die Atmosphäre im Tanzsaal langsam gegen ihn kippt und sich aufheizt (wegen des Tanzes der Sklavin ist sie es sowieso schon) und auch noch enthemmender Alkohol fließt, verschwindet er lieber und sieht sich noch einige Male linkisch und verstohlen um, bevor er nach draußen verschwindet und aufatmet…

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