Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Dienstag, 5. November 2013

Ziemlicher Zoff im Palast


Gespräch im Palast: Helios ist empört aufgesprungen über Tullius' Versuch, ihn mit den Verlockungen von Wein und dunkelhäutigen Lustsklavinnen namens Tease einzulullen.

Der Besuch von Helios aus Cos kam wie gerufen. Er ist der neue Heerführer dort, und nachdem Tullius an diesem Tage schon wieder ein toter Bote geliefert wurde, schickten geradezu die Priesterkönige den Mann, der es unbeschadet nach Ar geschafft hatte, um sich im Auftrag des Ubars Lurius über den Stand der Dinge zu erkundigen.

Statthalter Tullius überschüttete ihn geradezu mit Informationen und Forderungen. Dass keine Informationen aus Ar heraus gingen, dass außerhalb der Tore Untergrundkämpfer aktiv sein müssten, um die Stadt zu isolieren. Dass die Stimmung innerhalb bedenklich gegen Cos kippe. Dass er die Massen und die Arer Offizierer nur einlullen könne und das Volk mit Brot, spielen und Hinrichtungen bei Laune gehalten werde. Dass er schlicht zu wenige Soldaten habe, um die zwingend nötigen Verhaftungen und Säuberungen von politischen Aktivisten vorzunehmen. Dass ein großer Teil Soldaten vor den Mauern nach Untergrundkämpfern suche und er innerhalb der Mauern ein Verhältnis von 10:1 von potenziellen Revoluzzern gegen die Besatzungstruppen habe, falls die Stimmung kippe – weil Cos zu viele Soldaten zum Sturm gegen Turmus abgezogen und nicht ersetzt habe. Dass immer mehr Arer Exiloffiziere einträfen. Und beim Gespräch mit Helios versorgte ihn eine seiner Palastsklavinnen, Cherry, mit weiteren Informationen. So forderte Tullius schließlich zehn-, besser zwanzigtausend Mann – denn mit den aktuell zu geringen Truppen könne er es nicht wagen, Präsenz in den Straßen zu zeigen, er sagt: „Schrecken kann man nur ausüben, wenn man ein Schwert statt ein Küchenmessers in der Hand hält.“

Helios, der mit einer Kajira und seinem Weib eintraf, sagte zu, dem Ubar zu berichten. Der junge Heerführer erweis sich dabei als äußerst widerstandsfähig gegen Verlockungen, mit denen Tullius ihn gewogen stimmen wollte. Hatte kein Interesse an Wein oder Orgien oder der drallen Kajira, die Tullius extra für Helios besorgt hatte. Er hatte vielmehr Interesse daran, Tullius zu warnen, ihn zu belehren, Ar mit harter Hand zu regieren und ihm Vorhaltungen über die Ausübung seines Amtes zu machen. Ihm vorwarf, über seine Vergnügungssucht seine Pflichten vergessen zu haben.

Worauf Tullius mehr als einmal vor Wut explodierte. Was erdreistete sich der junge Schnösel, dessen Name Tullius noch nie zuvor gehört hatte, ihm im Palast in diesem Ton anzusprechen? Tullius fand klare Worte und sagte sinngemäß: „Es spielt keine Rolle, ob Cos mich ersetzen will – die Gefahr einer Revolte bleibt. also überbringe meine Forderungen mit dem nötigen Ernst, denn wenn du es nicht tust und Ar fällt, dann fällt nicht nur mein Kopf mit, sondern deiner ebenfalls.“

Helios, wie erwähnt, versprach, dem Ubar zu berichten. Tullius schickte noch eine Sklavin, des Helios' Weib die feinsten Marktstände und Geschäfte zu zeigen und den Händlern auszurichten, schmale Preise zu machen, wenn sie ihre Lizenz behalten wollten. Tullius entließ Helios mit dem miesen Gefühl, dass er nicht in seinem Sinne dem Lurius von Cos berichten wird. Und mehr und mehr ist Tullius klar, dass er mit dem Rücken zur Wand steht – quasi zwei Fronten: Ihm die Arer ans Leder wollen – und Cos wohl bald auch…


Allein auf Marlenus' Thron und auf weiter Flur: Statthalter Tullius zwischen den Fronten und den purpurnen Arer Bannern, aus dem ihm vielleicht bald ein Strick gedreht wird. 



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