Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Donnerstag, 19. Juni 2014

Pflichten und nochmal Pflichten



Seit einigen Tagen war Gaius schon krank, er klagte über Hals-und Kopfschmerzen und sah sich ausserstande, das Haus zu verlassen, geschweige denn den täglichen Pflichten nachzugehen.
Lucia hofft, dass er es heute zum Kastentreffen der Händler schafft.
Sie hat Lomerus, dem Heiler ein Angebot gemacht, welches ihm sehr entgegen kommt und auch dem Hause Crispus.

Und da musste noch diese Sache mit Calum, dem Kampfsklaven geklärt werden. Quintus, der Prätor hat ihnen ein Schreiben zukommen lassen mit der Aufforderung, Calum der Gerichtsbarkeit Victorias auszuliefern, um diesen dann hinrichten zu lassen. Gespickt war das Schreiben mit haltlosen Drohungen gegen das Haus Crispus, falls sie der Aufforderung nicht nachkommen würden, den Sklaven an Quintus Messer zu liefern wegen der Genugtuung. Für Lucia war das eindeutig Amtsmissbrauch. Was ging nur in dem Prätor vor? Wollte er nun alle Sklavinnen hinrichten lassen, die bei Corvus einem Mann dienten, weil man es von ihnen verlangte? Und wollte er den Tavernenwirt denn auch verklagen wegen Zuhälterei?  Denn nichts anderes hatte seine Nichte Lycia getan.

Dass das Quintus nicht passte versteht Lucia sehr gut, doch hätte es viele andere Wege gegeben, die Sache aus der Welt zu schaffen, als den offenen Angriff. Doch da sie den Prätor eigentlich mochte, machte sie sich mit Tiberia ihrer Schwägerin auf den Weg dorthin, wartete er sowieso bis Ende der Hand auf  eine Entscheidung.
Dort angekommen traute sie ihren Augen nicht. Der Prätor öffnete die Tür und Lucia konnte hinter ihm Aurora auf dem Sofa sitzen sehen, was Lucia äusserst seltsam vorkam, nachdem was alles passiert war ihretwegen.
Der Prätor schien wohl doch nicht das zu sein, was Lucia in ihm sehen wollte, ein ehrbarer Mann und so bleibt sie misstrauisch ihm gegenüber, als sie ihm die Antwort des Hauses Crispus auf sein Schreiben mitteilt. Seine Forderung sei völlig haltlos und sie würden keine Veranlassung sehen, einen Sklaven auszuliefern, welcher nur das getan hatte, was eine Freie von ihm verlangte. So wie eben eine Sklavin im Schlüpfrigen Loch, welche einem Gast dient, wenn er es von ihr verlangt.
Der Prätor rudert unter dem Schwall von etlichen Argumenten seitens Lucia zurück, und so kam man letztendlich zu einer Einigung, was der Prätor aber noch mit Gaius, unter Männern besprechen wollte.
Das war geschafft, Lucia und Tiberia machten sich auf zum nächsten Besuch, das Haus Aelius, wurden dort freundlich empfangen und man sprach dort über dieses und jenes.

Zurück im Ludus wartet dort Markus Baratheus und wollte die Sklavin Giani, wie abgesprochen für eine Hand mitnehmen. Giani war alles andere als glücklich darüber, doch konnte Lucia schlecht Markus diese Bitte abschlagen, doch gab er ihr sein Wort, dass er Giani nichts antun würde. Die leisen Zweifel in ihrem Kopf drängte Lucia weg, man musste eben abwägen.

Am Ende des Tages erzählte ihr dann noch die eingeschüchterte Sklavin 326, dass Aurora ihr auf offener Strasse gedroht hat, sie würde dafür sorgen, dass ihr Kopf rollt, so ähnlich musste sie sich ausgedrückt haben. Gelasia/326 war voller Angst, hatte sie doch nur Mandeln und Erdbeeren dem Schokopudding hinzugefügt, welchen man eine aphrodisierende Wirkung nachsagt; an dem Abend, als die Nichte des Prätors da war.
Lucia hat sich ordentlich aufgeregt, doch konnte sie 326 beruhigen. Nur fragt sich Lucia zum einen, woher Aurora von dem Besuch Lycias im Sklavenhaus wusste, lag dem Prätor doch daran, dass niemand was erfahren würde, aber offenbar machte er bei Aurora eine Ausnahme. Zum anderen fragte sich Lucia, warum Aurora nicht einfach glücklich mit ihrem Illarion die Gefährtenschaft lebt, welche sie ja angestrebt hatte, und ständig versucht, so kam es Lucia vor, dem Haus Crispus zu schaden mit haltlosen Gerüchten, Anschuldigungen, viel zu oft viel Auroras Name. Sie hatte doch nun, was sie wollte, Lucias Bruder, ihre Familie zerstört . Bald würde sie in einem grossen Handelshaus leben.

Lucia ist froh, dass Tiberia da war und einige Pflichten übernimmt. Immer wieder staunt Lucia, was Tiberia für einen Geschäftssinn hat und auch Kampfesgeist. Das alles hat sie der jungen unbedarften Frau gar nicht zugetraut, sie würde Tiberia bei Gaius loben, das würde ihn freuen und bei seiner Genesung helfen. Dass Tiberias buntes Kleid etwas zu kurz war und dass sie  beim Besuch im Hause Aelius nicht, wie von Gaius gefordert, rot trug, würde sie verschweigen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen